- PageMaker
- PageMaker[dt. »Seitenmacher«], eines der ersten Layoutprogramme überhaupt. Es begründete zusammen mit dem Macintosh-Rechner und dem LaserWriter von Apple den neuen Computeranwendungszweig DTP. PageMaker wurde von der Firma Aldus entwickelt und 1985 für den Macintosh vorgestellt. Seit 1987 gibt es auch eine Version für PCs. Aldus wurde 1994 von Adobe übernommen, das PageMaker seither weiterentwickelt und vertreibt.Die ersten Versionen von PageMaker besaßen nur rudimentäre Textverarbeitungsmöglichkeiten und waren voll und ganz zum Layouten von Texten und Bildern ausgelegt. Erst mit der Version 4.0 kamen elementare Funktionen von Textverarbeitungsprogrammen hinzu wie etwa Suchen und Ersetzen. Auch konnte nun in einem Editiermodus schnell Text eingegeben und überarbeitet werden. Die Version 5.0 von 1993 orientierte sich in einigen Punkten bereits am Konkurrenzprodukt QuarkXPress. So ließen sich jetzt verschiedene Einstellungen wesentlich einfacher (über die Kontrollpalette) und auch präziser vornehmen als vorher. Eine wichtige Neuerung waren die Öffnung von PageMaker für Drittentwickler (ähnlich den Xtensions von QuarkXPress gab es in PageMaker jetzt sog. Plug-ins) und die Steuerungsmöglichkeit vieler Programmabläufe mit benutzerdefinierbaren Scripts. Die Version 6.0 von 1995 wartete mit einem verbesserten Tabellenmodul und der Unterstützung von HTML und PDF auf. Mit der Version 6.5, die 1996 erschien, wurde endlich das Rahmenkonzept in PageMaker eingeführt. Das Programm arbeitete vorher ausschließlich textblockorientiert; diese Arbeitsweise ist nach wie vor neben der Arbeit in Rahmen möglich. Erwähnenswert bei PageMaker 6.5 ist darüber hinaus die Funktion der automatischen Layoutanpassung, die ein Dokument vollständig neu umbricht (also auch Grafiken mitverschiebt), wenn z. B. Seiten- oder Rahmengrößen geändert werden.Mitte der 1990er-Jahre ging die Bedeutung von PageMaker allmählich zurück, weil Profianwender wegen des Fehlens wichtiger Eigenschaften (Genauigkeit, Rahmen, vertikaler Keil) inzwischen hauptsächlich zu QuarkXPress (oder zu FrameMaker oder sogar zu 3B2) gewechselt waren. Adobe sah keine Chance, die Marktanteile des Programms zu halten oder gar zu erhöhen, und konzentrierte sich ganz darauf, ein neues Konkurrenzprodukt zu QuarkXPress zu entwickeln: InDesign. Da PageMaker aber weltweit sehr viele Anhänger im semiprofessionellen Bereich der Büroanwendungen hatte und auch heute noch hat, sah Adobe sich genötigt, das Programm zumindest an die aktuellen Versionen der übrigen Adobe-DTP- und -Grafikprodukte anzupassen: 2001 kam die aktuelle Version 7.0 heraus. Die wesentlichen Neuerungen sind das Adobe-typische Look and Feel hinsichtlich der Menüs und Paletten, der verbesserte PDF-Import und -Export, die stärkere Unterstützung von Photoshop- und Illustrator-Dateien (die jetzt einfach per Drag and Drop zwischen den Programmen verschoben werden können) und die Funktion der Datenzusammenführung. Durch die Datenzusammenführung ist es jetzt möglich, Datenbanken direkt an PageMaker anzubinden. Die Funktion ist hauptsächlich dazu gedacht, Datenbankfelder als Platzhalter in PageMaker-Dokumente zu platzieren, um auf diese Weise Serienbriefe und Adressetiketten zu erzeugen.
Universal-Lexikon. 2012.